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Pride und Geschlechtervielfalt

Bei Markas ist Vielfalt nicht nur eine Unternehmensrichtlinie, sondern ein fundamentaler Wert, der unsere Kultur und unseren Arbeitsansatz prägt. Im Pride-Monat Juni haben wir unsere Kolleg*innen Maya Carella, Angestellte für Organisation und Digitalisierung, Dylan Strusi, Angestellter für Hospitality, und Philipp Schnopfhagen, Administrator, interviewt. Wir wollten ihre Perspektiven zur Geschlechtervielfalt und zur Bedeutung der Pride-Feiern für eine offene und akzeptierende Gesellschaft erfahren.
 
Bitte erzählt uns über Pride und seine Ursprünge!

Dylan: Pride hat seine Ursprünge im Kampf für die Rechte und Gleichstellung der LGBTQ+-Gemeinschaft. Am 28. Juni 1969 führte eine Polizeirazzia im Stonewall Inn in New York zu sechs Tagen Protesten, die einen entscheidenden Wendepunkt im Einsatz für LGBTQ+-Rechte markierten. Ein Jahr später fanden die ersten Pride-Paraden statt, um den Jahrestag des Stonewall-Aufstands zu gedenken. Seitdem hat sich Pride zu einer globalen Bewegung entwickelt, die LGBTQ+-Identitäten feiert und Gleichstellung sowie Akzeptanz fördert.
 
Maya: Das Besondere an Pride ist, dass er aus der Notwendigkeit der LGBTQ+-Gemeinschaft heraus entstanden ist. Obwohl Pride heute als Feier wahrgenommen wird, liegt sein Ursprung im Protest gegen Diskriminierung und im Einsatz für grundlegende Menschenrechte, die damals nicht gewährleistet waren und in einigen Fällen auch heute noch nicht sind. Das Verständnis der Geschichte von Pride zeigt, dass es über das bloße Feiern hinausgeht: Es ist ein fortwährender Kampf für Gleichstellung. Pride bedeutet nicht nur Paraden und Feste. Pride ist eine Gelegenheit, wichtige Themen anzusprechen, die im Lauf des Jahres oft übersehen werden. Er erinnert uns an die Bedeutung von Vielfalt und Menschenrechten.
 
Philipp: Der Juni ist der Pride-Monat. Was das bedeutet? Es bedeutet, Akzeptanz, Stolz und Liebe innerhalb der queeren Gemeinschaft und weltweit zu feiern.
Dylan on Pride
Was bedeutet Pride für euch?

DylanIch bin in einer kleinen Gemeinde aufgewachsen und hatte immer ein etwas feminines Auftreten. Obwohl ich eine glückliche Kindheit hatte und meine Familie mich stets unterstützte, waren meine Schuljahre aufgrund der bigotten Gesellschaft um mich herum schwierig. Ich wurde nicht akzeptiert, wie ich war. Erst im Gymnasium und durch spätere Informationen aus Fernsehsendungen begann ich, mich selbst zu akzeptieren. Ich erkannte, dass ich nicht "seltsam" war und dass es andere wie mich gab. Dieses Bewusstsein half mir, mich selbst zu lieben. Für mich bedeutet Pride genau das: stolz darauf zu sein, wer wir sind. Obwohl es hauptsächlich um Geschlechtsidentität geht, berührt Pride auch breitere Themen wie Behinderung, Rassismus und andere Formen von Diskriminierung. Es ist eine Feier der Vielfalt, der Akzeptanz und der Körperpositivität. Für mich repräsentieren die Farben des Pride die Vielfalt unserer Welt. Das Leben ist nicht nur schwarz-weiß; es ist voller Schattierungen und Farben, voller unterschiedlicher Identitäten und Persönlichkeiten. Mit anderen Worten: Pride ist eine Feier der lebendigen Vielfalt unserer Welt.

 

Maya: Ich definiere mich als queer. Für mich bedeutet queer zu sein, die Freiheit zu haben, jede*n zu lieben, den*die ich möchte – ohne Stereotype oder Vorurteile. Es geht darum, sich nicht in vorgegebene Muster zwängen zu lassen. Das ist der wahre Sinn von Pride: ein Moment, in dem sich jede*r frei fühlen kann, er*sie selbst zu sein, ohne Urteile oder Vorurteile. Es ist eine Feier der Intersektionalität, ein Moment der Reflexion und des Austauschs von Ideen mit Menschen, die möglicherweise unterschiedliche Perspektiven haben. Pride erinnert uns daran, dass Inklusion bedeutet, alle zu umarmen.

Philipp: Ich bin 25 Jahre alt und führe ein ziemlich gewöhnliches Leben. Ich studiere Biologie und Chemie, um Lehrer zu werden, und arbeite gleichzeitig bei Markas. Mit 20 bin ich mit meinem Freund zusammengezogen und seitdem bin ich wirklich glücklich. Für mich bedeutet Pride, endlich die Person zu sein, die ich bin, ohne dass mich jemand verurteilt oder mir sagt, wie ich mein Leben leben soll. Leider haben viele Menschen heute immer noch Angst, von der Gesellschaft, ihren Familien oder Freund*innen ausgeschlossen zu werden.
Maya on Pride
Ist sexuelle Orientierung deiner Meinung nach immer noch das "letzte akzeptable und noch vorhandene Vorurteil" in modernen Gesellschaften und Organisationen?

Dylan: In letzter Zeit beobachte ich Rückschritte bei den Menschenrechten, und das betrifft nicht nur LGBTQ+-Personen. Es ist wichtiger denn je, grundlegende Menschenrechte zu verteidigen und Fortschritte zu sichern, statt Rückschritte hinzunehmen. Bei der Arbeit habe ich nie Rassismus erlebt und bin glücklich, in einer Umgebung zu arbeiten, in der ich ich selbst sein kann. Aber in der Vergangenheit habe ich einen Freund verloren, nachdem ich mich geoutet habe. Das war für mich eine tiefgreifende Diskriminierung und ich weiß, wie sich das anfühlt. Deshalb setzen wir uns für Wahlfreiheit ein und kämpfen gegen die Angst vor Entwicklung.

Maya: Persönlich habe ich nie Diskriminierung erlebt, aber viele Menschen in der LGBTQ+-Community verstecken immer noch ihre Identität, um Urteile zu vermeiden. Auch wenn sich die Situation verbessert, gibt es weiterhin negative Ereignisse – oft aufgrund von Unwissenheit und Missverständnissen. Unternehmen sollten einen offenen Dialog fördern, Vorurteile ansprechen und durch Workshops und Austauschmomente Verständnis schaffen. Leider vermarkten heute einige Unternehmen den Pride für Profit, ohne den wahren Sinn dahinter zu verstehen. Pride sollte ein ganzjähriges Bemühen sein, um Bewusstsein und Verständnis für Vielfalt und Menschenrechte zu fördern.

Philipp: In letzter Zeit wurden in Österreich große Fortschritte erzielt, um die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare zu legalisieren und das Adoptionsverbot für homosexuelle Paare aufzuheben. Dennoch gibt es noch viel zu tun. Vorurteile zu bekämpfen, ist entscheidend. Ich denke, dass aggressives Verhalten bezüglich Geschlechtsidentitäten hauptsächlich aufgrund von Unwissenheit oder Fehlinformationen weiterhin existiert. Daher halte ich es für grundlegend, Bewusstsein für dieses Thema zu schaffen.
Philipp on Pride
Was können wir aus Pride und seiner Geschichte lernen?

Dylan: Glaube an dich selbst und du wirst Menschen finden, die dich so akzeptieren, wie du bist. Das Leben ist wunderbar; jede Erfahrung formt uns zu dem, was wir heute sind. Ich lade alle ein, die Pride und der LGBTQ+-Community noch skeptisch gegenüberstehen, sich dieser Welt mit der Neugier eines Kindes zu nähern. Neugier beseitigt Unwissenheit und hilft uns, über Vorurteile und Stereotype hinauszusehen.

Maya: Geduldig sein und neugierig bleiben! Wenn du Vorurteilen ausgesetzt bist, sei geduldig mit den Menschen. Und lerne umgekehrt das kennen, was dir Angst macht. Oft basieren unsere Urteile auf Stereotypen und wir nehmen uns nicht die Zeit, zu reden und zuzuhören. Ich bin überzeugt, dass wir mit Geduld und Neugierde Lücken schließen und ein echtes Verständnis zwischen Menschen, Organisationen, Gesellschaften und Nationen fördern können.

Philipp: Jeder Mensch hat das Recht, das Leben so zu leben, wie er*sie möchte, solange gegenseitiger Respekt besteht. Du lebst nur einmal und das Leben ist zu kurz und zu kostbar, um nicht glücklich zu sein. Alle auf der Welt verdienen Liebe und Glück. In diesem Sinne, Happy Pride!

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